Jörg, 32, Key-Account-Manager in der Lebensmittelverpackungsbranche.

Das Joy Division Album Closer hatte ihn damals wirklich beeindruckt. Es steht heute noch im Regal. Neben den CDs von Bruce Springsteen und Sting, die später dazu kamen (da war er schon mit Bibi verheiratet) und die er auch nicht mehr hört. Musik interessiert ihn eigentlich nicht. Hat sie auch nie. Aber vor allem das ganze Getue damals – Depression, Verzweifelung – das nervte so richtig. Alles Einbildung. Er hatte auch zwei-, dreimal behauptet, eine „Depression“ gehabt zu haben. Aber, ehrlich gesagt, bis heute ist ihm nicht klar, was das sein soll, eine Depression. Man packt’s oder man packt’s nicht. Er hat’s gepackt. Mittelständischer Betrieb. 4500 netto. 17 Leute in der Abteilung. Gute Produkte, gute Preise. Und er ist ein verständnisvoller Chef. Der Kollegin aus dem Vertriebsbezirk zwozweiundzwanzig hat er sechs Wochen Schwangerschaftsurlaub extra verschafft. Das war nicht schwer.

Auch privat ist alles im grünen Bereich. Er mag Bibi (auch wenn ihm ihr Yoga-Tick gehörig auf die Nerven geht), er liebt seine beiden Kinder. Und er liebt seinen BMW. Euro 4, schadstoffarm. 177 PS. Was noch? Gelegentlich fuhr er sogar Zug. Bei Terminen im Westen. Von wegen CO2 und so. Aber manchmal ist es eben wichtig im oberen Drehzalbereich noch einmal nachlegen zu können. Für die Stadtautobahn. Auf der sich die Anzahl der Irren täglich zu verdoppeln scheinen, reichte es jedenfalls. Aber Leasingvertrag für einen 5er liegt schon in der Schublade.